1. MAI 2022: COVID-19 LOCKDOWN UND SEINE AUSWIRKUNGEN AUF ARBEITNEHMENDE
Der Covid-19 Lockdown begann vor zwei Jahren und in Uganda haben die Arbeitenden nach fast zwei Jahren Schließung unbeschreibliche Geschichten von Leid und Verzweiflung erlebt. Viele Arbeitende haben aufgrund der langen Schließung und wegen Covid-19 ihren Arbeitsplatz verloren und die Arbeitslosigkeit ist gestiegen.
Uganda ist eines der Länder mit der längsten Lockdown-Phase. Sie begann am 1. April 2020 und dauerte bis Januar 2022 an. Dann wurde die komplette Wirtschaft wieder vollständig geöffnet. Informelle Unternehmende hatten während der Sperrung keinerlei Einkommen und mussten auf ihre eigenen Ersparnisse zurückgreifen, sich auf die staatliche Nahrungsmittelhilfe stützen oder ihre Familie oder Freunde:innen um Hilfe bitten, um zu überleben. Das bedeutet, dass während der Schließung die meiste Arbeit auf Existenzniveau lag.
Der durch die Covid-19-Pandemie verursachte Stillstand betraf fast alle Bereiche des Arbeitsmarktes. Der Anteil der beschäftigten Bevölkerung in Uganda sank von 9 Millionen Personen 2016/17 auf 8,3 Millionen im Zeitraum 2019/20. Dies kann auf die weltweite Pandemie zurückgeführt werden, durch die viele Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren haben oder gezwungen waren, ihr Gewerbe zu schließen.
BOTSCHAFT ZUM WELTFRAUENTAG: «DIE HERAUSFORDERUNG, WEITERHIN DIE FÄDEN DES LEBENS IN DIE HAND ZU NEHMEN»
Der "Internationale Frauentag", der seinen Ursprung in einem tragischen Ereignis am 8. März 1908 hat, wird 2022 inmitten einer Pandemie begangen, die in den Volkswirtschaften und Gesellschaften der Welt verheerende Schäden angerichtet und gleichzeitig die strukturellen Ungleichheiten in der Entwicklung aller unserer Lebensbereiche sichtbar gemacht hat.
In dieser besonderen Krisenzeit standen die Frauen innerhalb und außerhalb der Haushalte an vorderster Front. Im privaten Bereich lastete bereits mehr als das Dreifache der unbezahlten Pflegearbeitsstunden auf ihren Schultern. Die Pandemie hat sie noch erhöht; und im sozialen Bereich war ihre Rolle grundlegend, um Volksküchen, Gemeinschaftsküchen, die Selbstorganisation und Gesundheitsförderung in den Wohnvierteln am Laufen zu halten, selbst wenn die persönlichen Ressourcen und die institutionellen Kapazitäten begrenzt und auch anerkannte Rechte bedroht waren. Trotz dieser Arbeit der Frauen wurden Sozialsysteme, Schutzsysteme und Hilferufe unterlaufen, gleichzeitig stieg die Zahl der Anzeigen wegen Gewalt und sexuellen Missbrauchs. Frauen waren häuslicher Gewalt unter Bedingungen größter Verletzlichkeit ausgeliefert, was zu einer Zunahme von Frauenmorden als blutigstem Ausdruck gegen sie führte.
Botschaft der WBCA zum Jahr 2021
Die Kirche und die Welt erwarten viel von uns. Mit dieser Aussage möchte ich beginnen, denn wir sehen in ihr die Bemühungen und das Engagement unseres Papstes Franziskus, die große Gemeinschaft der Jünger des Projekts Jesu zu versammeln und zum Handeln zu ermutigen. Derjenige der diesen Aufruf versteht, erkennt, dass er weit über diejenigen hinausgeht, die sich zu unserem Credo bekennen, er erreicht alle Arbeiter der Welt und alle Ecken des Planeten, dieses Haus, das unser Haus ist und das heute auf gefährliche Weise bedroht wird durch die Krankheit des Konsumdenkens, die Gier, die Verleugnung, die Intoleranz, die faulen Früchte des Egoismus, dieses Übel, das er so sehr bekämpft hat durch den einen, der aus Liebe sein Leben für uns alle gegeben hat.
Es sind wirklich seltsame Zeiten, in denen wir leben, traurig wegen der Zahl der Todesfälle infolge der Pandemie, aber auch traurig wegen der prekären Lage in der sich Millionen von Menschen ohne Arbeit befinden, die durch die Krankheit, aber auch durch die ungerechte Verteilung der Güter und die Konzentration des Reichtums bei den Mächtigen noch verschlimmert wird. Es stimmt uns zutiefst traurig, dass Millionen von Menschen trotz aller technologischen Fortschritte im Bereich der Nahrungsmittelproduktion verhungern und noch trauriger macht uns die Verschwendungswut. Wie verstörend ist es zu sehen, wie ganze Familien ziellos umherziehen, verzweifelt, vertrieben von ethnischen, religiösen und politischen Konflikten, auf der Suche nach einem Ort, an dem sie Ruhe finden; Familien, die durch Stacheldraht, Elektrozäune, Polizisten mit Wasserwerfern und Hunden, die ihnen Angst machen, sie erniedrigen und töten, gejagt werden. Dieses erschreckende Szenario, dem wir beiwohnen, welches das Ergebnis eines zerstörerischen Systems ist, das der Menschheit nichts mehr zu bieten hat, ist jedoch ebenfalls dem Tode geweiht, so wie Mutter Erde, liegt es im Sterben; aber Mutter Erde wird sich trotz der Verletzungen erholen, wenn das perverse System ausgedient hat, so wie es andere vorher auch getan haben.
BOTSCHAFT ZUM TAG DES MIGRANTEN – 18. DEZEMBER: "LASST UNS BRÜCKEN BAUEN UND KEINE MAUERN!"
Nach Angabe der Vereinten Nationen gibt es aktuell weltweit mehr Menschen auf Wanderung, die fernab ihrer Heimat leben als je zuvor. Im Jahr 2019 gab es 272 Millionen Migranten auf der Welt, 51 Millionen mehr als im Jahr 2010. Ist das ein Problem? Nein, ganz im Gegenteil! Migration ist eine historische Chance, um Begegnungen zu fördern, sich kulturell zu bereichern und Kompetenzen zwischen Völkern und Weltbürgern auszutauschen, um gemeinsam Fortschritte zu erzielen und auf die großen Herausforderungen der Menschheit zu reagieren.
Die Pandemie, die wir gerade erleben, zeigt, dass es sehr oft Migrantinnen und Migranten sind, die ihre Fähigkeiten zur Bewältigung einbringen, insbesondere durch ihre Arbeit im Gesundheitswesen, im Transportwesen, in der Gastronomie und in den zahlreichen personenbezogenen Dienstleistungen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Migranten in erster Linie Arbeiter sind. Sie sind unsere Brüder und Schwestern.
Viele Ökonomen sind sich einig, dass Migration in der Regel eine Chance für die Wirtschaft des Aufnahmelandes darstellt.
Und doch spiegeln uns die jüngsten Nachrichten erschreckende Bilder wider. Das Mittelmeer ist zu einem Friedhof für Menschen geworden, die vor Elend und Krieg fliehen. Überall auf der Welt werden Migranten stigmatisiert, festgenommen, verfolgt und schikaniert. Wir haben noch die Bilder im Kopf, wie Polizisten in mehreren französischen Städten, wie in Calais, aber auch in Paris, die Zeltplanen von Migranten zerreißen! Wir sind entsetzt darüber, dass Frauen, Männer und Kinder an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland in der Kälte schlafen. Europa hat die Pflicht diese Menschen aufzunehmen. Heute werden Migranten jedoch als Sündenböcke missbraucht. Das ist sehr praktisch, um die wahren Verantwortlichen für die sozialen und ökologischen Krisen nicht benennen zu müssen, nämlich diejenigen, die ein System führen, in dem der finanzielle Profit das Maß der Gesellschaft ist.
Anstatt die Aufnahme und Begegnung zu fördern, werden vielerorts Mauern gebaut. In Europa gibt es heute mehr als 1000 Kilometer Mauern und auf der Welt wurden noch nie so viele Mauern gebaut wie heute. Als ob die reichsten Länder versuchen würden, sich gegen die ärmsten abzuschotten.
Wir sind eine Arbeitnehmerbewegung. Wir wissen sehr wohl, dass die prekäre Lage, in der sich die Migranten befinden, sie oftmals dazu zwingt, unwürdige Arbeitsbedingungen zu akzeptieren. Diese Situation führt auch dazu, dass die sozialen Errungenschaften der Arbeitnehmer im Aufnahmeland in Frage gestellt werden und spaltet die Arbeitnehmer untereinander. Für und vor allem mit Migranten zu handeln, bedeutet auch, für die Rechte aller Arbeitnehmer zu handeln! Daran haben in Frankreich Arbeitnehmer ohne Papiere erinnert, die es gewagt haben, im November 2021 mit ihrer Gewerkschaft zu streiken, um die Regularisierung ihrer Situation einzufordern.
- BOTSCHAFT ZUM WELTTAG FÜR MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT (7. OKTOBER 2021)
- INFOR Juni 2021: "Telearbeit und digitales arbeiten"
- INFOR Oktober 2021: Bilanz der Kampagne der "drei T" oder BWA: Boden, Wohnung und Arbeit
- INFOR Februar 2022: Weltweite ungleichheiten und arbeitslosigkeit
- INFOR Juni 2022: Globalisierung