WELTTAG FÜR MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT - MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT, EINE WESENTLICHE VERPFLICHTUNG FÜR FRIEDEN UND SOZIALE GERECHTIGKEIT
In einer Welt voller Konflikte, tiefgreifender Ungleichheiten und ökologischer Unhaltbarkeit ist menschenwürdige Arbeit ein Weg zu Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Wie die Weltkirche1 bestätigt, bedeutet menschenwürdige Arbeit den Zugang zu freier, kreativer, partizipativer und solidarischer Beschäftigung, zu Land und einem Dach über dem Kopf, der es jeder und jedem ermöglicht, das tägliche Brot in Würde zu verdienen. Es ist auch die Gewissheit, dass wir uns gemeinsam um unseren Planeten kümmern und diese Welt bewohnbarer und schöner machen können. Menschenwürdige Arbeit ermöglicht es uns, gemeinsam als Volk den Weg zu einem würdigeren Leben zu beschreiten. Der Zugang zu Arbeit für alle ist eine unveräußerliche Priorität.
Wir machen uns den Aufruf von Papst Franziskus zu eigen, engagiert zu bleiben, indem wir gemeinsam auf diesen drei Wegen voranschreiten: Dialog zwischen den Generationen, Bildung und Arbeit.2
Wir verurteilen den Ausschluss vieler Arbeitsmigranten von Arbeits- und Sozialrechten. Beschäftigten in wesentlichen Diensten mangelt es oft an ausreichender sozialer Anerkennung und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, wobei letztere, insbesondere vor dem weltweiten Hintergrund steigender Preise und einer galoppierenden Inflation, die zu einer weiteren Verarmung erwerbstätiger Familien führt, weder die Deckung der Grundbedürfnisse gewährleisten noch sind sie mit dem Bedarf an persönlicher und familiärer Fürsorge vereinbar.
“Informelle" Arbeit unterbindet die persönliche, familiäre und gemeinschaftliche Entwicklung und gefährdet die Grundprinzipien, auf denen der soziale Zusammenhalt, die Koexistenz und die soziale Gerechtigkeit beruhen. Sie lässt keine kollektiven sozialen Errungenschaften zu und bietet vielen Menschen, insbesondere Jugendlichen und Frauen, keine Zukunftsperspektiven.
KAB Deutschlands: "Für ein christliches Miteinander in der Arbeitswelt WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär"
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Die weltweite Verteilung der Macht und die geltenden Herrschaftsverhältnisse sind ungerecht – um sie zu überwinden, brauchen wir die Globalisierung der Gerechtigkeit.
Wir wissen uns in diesem Anliegen einig mit Papst Franziskus, der in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ feststellt: „Die Zerbrechlichkeit der weltweiten Systeme angesichts der Pandemie hat gezeigt, dass nicht alles durch den freien Markt gelöst werden kann und dass – über die Rehabilitierung einer gesunden Politik hinaus, die nicht dem Diktat der Finanzwelt unterworfen ist – wir die Menschenwürde wieder in den Mittelpunkt stellen müssen.
Auf diesem Grundpfeiler müssen die sozialen Alternativen erbaut sein, die wir brauchen.“1 Auf dem 16. Bundesverbandstag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung 2017 in Krefeld setzte sich die KAB in ihrem Beschluss „Arbeit.Macht.Sinn.“ mit der Systemlogik und der strukturellen Gewalt innerhalb des kapitalistischen Weltsystems auseinander. Hier wurde deutlich, dass die Lohnarbeit innerhalb des Kapitalismus keine freie und selbst bestimmte Tätigkeit von Menschen sein kann, sondern lediglich Mittel zum Zweck der Kapitalverwertung ist. Um eine Globalisierung der Gerechtigkeit zu erreichen, ist eine Überwindung des kapitalistischen Weltsystems und seiner Herrschaftsverhältnisse notwendig. Nur so wäre es möglich, die menschliche Tätigkeit insgesamt aus der Lohnarbeit zu befreien, so dass sie in Solidarität und Kooperation ausgeübt werden kann. Aktuell erleben wir das Gegenteil. Die Lohnarbeitsverhältnisse werden immer prekärer. Sie sind häufig ungeschützt, schlecht entlohnt und bieten einzelnen Menschen keine Perspektive für ihre Zukunft. In solchen prekären Arbeitsverhältnissen erleben wir in besonderem Maße menschenunwürdige Arbeit.
Deshalb richten wir nun unseren Blick auf diese prekäre Arbeit. Mit dem Ziel, sie abzuschaffen – in Deutschland und in der Welt, aber auch in unserer Kirche.
Europatag 2022: Kommuniqué der Europäische Bewegung Christlicher Arbeitnehmerlnnen (EBCA)
Europa, Krieg, Gott, Menschen
In diesem Jahr 2022 werden wir den Europatag (9. Mai) vor dem schrecklichen Hintergrund des Krieges in der Ukraine feiern.
Was können wir Christen sagen?
Wie im Fall von COVID scheint das Drama in der Ukraine erneut Fragen über Gott, das Leben und den Menschen aufzuwerfen. Was tut Gott angesichts all dessen? Wo ist Gott angesichts der leeren Straßen, die nur von Leichen bevölkert sind, von denen einige die Hände auf dem Rücken gefesselt haben? Wo ist Gott angesichts der Mütter, die verzweifelt sind, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Kinder aus der Panik, dem Hunger oder dem Leid, das ihre geringen Kräfte übersteigt, befreien sollen? Wie ist es möglich, dass Gott zulässt, was heute in der Ukraine geschieht? Oder was in den verschiedenen Auschwitzes von gestern geschah.
Wir wollen Christen und Zeugen des Heils- und Befreiungsangebots sein, das Jesus Christus der Gesellschaft und der Arbeitswelt macht, aber die Menschen um uns herum stellen uns vor diese Fragen.
Das Problem des "Schweigens Gottes" haben die Christen seit Anbeginn der Zeit zu ertragen.
1. MAI 2022: COVID-19 LOCKDOWN UND SEINE AUSWIRKUNGEN AUF ARBEITNEHMENDE
Der Covid-19 Lockdown begann vor zwei Jahren und in Uganda haben die Arbeitenden nach fast zwei Jahren Schließung unbeschreibliche Geschichten von Leid und Verzweiflung erlebt. Viele Arbeitende haben aufgrund der langen Schließung und wegen Covid-19 ihren Arbeitsplatz verloren und die Arbeitslosigkeit ist gestiegen.
Uganda ist eines der Länder mit der längsten Lockdown-Phase. Sie begann am 1. April 2020 und dauerte bis Januar 2022 an. Dann wurde die komplette Wirtschaft wieder vollständig geöffnet. Informelle Unternehmende hatten während der Sperrung keinerlei Einkommen und mussten auf ihre eigenen Ersparnisse zurückgreifen, sich auf die staatliche Nahrungsmittelhilfe stützen oder ihre Familie oder Freunde:innen um Hilfe bitten, um zu überleben. Das bedeutet, dass während der Schließung die meiste Arbeit auf Existenzniveau lag.
Der durch die Covid-19-Pandemie verursachte Stillstand betraf fast alle Bereiche des Arbeitsmarktes. Der Anteil der beschäftigten Bevölkerung in Uganda sank von 9 Millionen Personen 2016/17 auf 8,3 Millionen im Zeitraum 2019/20. Dies kann auf die weltweite Pandemie zurückgeführt werden, durch die viele Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren haben oder gezwungen waren, ihr Gewerbe zu schließen.
- BOTSCHAFT ZUM WELTFRAUENTAG: «DIE HERAUSFORDERUNG, WEITERHIN DIE FÄDEN DES LEBENS IN DIE HAND ZU NEHMEN»
- Botschaft der WBCA zum Jahr 2021
- BOTSCHAFT ZUM TAG DES MIGRANTEN – 18. DEZEMBER: "LASST UNS BRÜCKEN BAUEN UND KEINE MAUERN!"
- BOTSCHAFT ZUM WELTTAG FÜR MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT (7. OKTOBER 2021)
- INFOR Juni 2021: "Telearbeit und digitales arbeiten"